Leseprobe...


Leseprobe zum Roman "Die Prinzessin und der Dieb":



Ich verließ den Marktplatz und war noch nicht weit gekommen, als ich plötzlich bemerkte, dass mir jemand folgte. Ich überwand meine Unsicherheit und drehte mich um. Zwar bekam ich kein Wort heraus, als ich den in eine dunkelbraune Kutte gehüllten, fremden Mann musterte, doch ich sah ihm starr in die Augen, während er zu lächeln begann. Er war bärtig und etwa in Großmutters alter. In den Händen hielt er sanft eine schneeweiße Taube, die er nun mit dem Zeigefinger am Hals streichelte, sodass sie zu gurren begann.
„Dürfte ich Euch bitten, mir zu folgen?“, fragte er höflich.
„Wer seid Ihr und was wollt Ihr von mir?“, kam barsch meine Gegenfrage.
„Keine Zeit für lange Erklärungen, Prinzessin Alexa. Es geht um Eure Eltern“, sprach er. Kaum hatte ich das Wort Eltern vernommen, traute ich ihm auch schon. Er führte mich zu einer Stelle des Flusses, gleich hinter der Stadtmauer, wo ein Schiff ankerte. „Unser Gespräch ist nicht für die Außenwelt bestimmt, aber unter Deck können wir uns ungestört über alles unterhalten“, schilderte er und wollte mir den Vortritt überlassen, doch ich lehnte ab und bat ihn darum, voraus zu gehen. Ohne zu zögern folgte er meiner Bitte.
Ich stieg gerade die letzte Stufe der Treppe hinunter, als mich plötzlich jemand von hinten packte und mir den Mund zu hielt. Ich zappelte wild, als er mich hochhob, worauf sogleich zwei weitere Männer in Rüstungen und Vollhelmen herbei eilten, um mir die Arme auf den Rücken zu fesseln, meine Beine zu verschnüren und mir den Mund mit einem Tuch zu verbinden, damit ich nicht schreien konnte. Der Mann in der Kutte sah grinsend dabei zu, während er weiterhin seine Taube streichelte.
„Haltet sie gut fest“, befahl er den Männern, während er in die Außentasche seiner Kutte fasste und eine Zwickschere daraus hervor holte, mit der er mir abschreckend vorm Gesicht herum fuchtelte. Dann wandte er sich an mich: „Und du solltest dich besser auch stillhalten, sonst könnte es sein, dass ich dich mit so einem scharfen Gegenstand versehentlich verunstalte... Sonst glaubt man noch, ich wäre ein Unmensch, wenn man deine Leiche mit nur einem Auge oder einer großen Wunde im Gesicht findet...“
Vor Schreck erstarrte ich. Meine Leiche... Ich würde hier also nicht mehr lebend rauskommen! Schließlich hatte ich ja niemandem gesagt, wohin ich wollte. Ob sie im Schloss bereits bemerkt hatten, dass ich überhaupt verschwunden war? Ob sie wohl schon nach mir suchten?
Die Schere schob er zurück in die Tasche, die Taube setzte er sich auf die Schulter. Dann fasste er mir mit beiden Händen in die Haare und ließ sie über meine Schultern fallen. „Du hast schöne Haare, Alexa. Weich wie Seide“, stellte er fest. „So wie deine Mutter...“ Er lachte höhnisch. Was?! Er kannte meine Mutter? War er etwa derjenige, der meine Eltern umgebracht hat?!
Erneut nahm er die Zwickschere zur Hand. Dann suchte er sich eine lange, dicke Haarsträhne aus, die sich leicht zu einer Locke gedreht hatte und schnitt sie relativ nah am Haaransatz ab. Diese band er mit einer schwarzen Samtschleife an die Fußkralle der Taube, mit der Bemerkung: „Alessandro, der ehemalige Anführer der Diebesgilde, wird über dein letztes Geschenk an ihn bestimmt zutiefst gerührt sein...“ Dann ging er an Deck und ließ die Taube fliegen. Doch er kehrte nochmal zu mir zurück. „Verzeiht, Prinzessin, dass ich mich schon wieder verabschieden muss. Aber ich habe noch etwas äußerst wichtiges zu erledigen. Jedoch verspreche ich, wir werden uns wiedersehen und dann werden wir unser kleines Gespräch fortsetzen. Bis dahin wünsche ich gute Fahrt und einen angenehmen Aufenthalt.“
Mit einem überheblichen Grinsen im Gesicht winkte er mir spöttisch zu und verließ das Schiff. Dann wurde die Türe zum Deck geschlossen und man warf mich in eine kleine Gefängniszelle unter Deck, die mit Stroh ausgelegt war und schloss ab. Zwei Wachen waren bei mir geblieben. Der Rest war ebenfalls an Deck gegangen und setzte nun das Schiff in Gang. Wohin würden sie mich verschleppen?
 
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